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Was Trainer und Coaches wirklich erfolgreich macht!

Wer ohne eine qualifizierte Ausbildung in den Beruf als Trainer oder Coach startet, wird kläglich scheitern.
Michael Bandt | 21.05.2017
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Der Beruf des Trainers und Business Coaches scheint für viele Menschen ein erstrebenswertes, attraktives und lohnendes Ziel zum Broterwerb zu sein.

Kein Wunder: Schenkt man in entsprechenden Foren oder in den sozialen Medien den Marketing-Aussagen vieler Weiterbildungsanbieter Glauben, ist die Einstiegshürde in diese Berufe ausserordentlich gering.

* Du brauchst ein Thema, das du wirklich durchdrungen hast!
* Du musst deine Zielgruppe genau definieren und adressieren!
* Du musst für die Sichtbarkeit deiner Leistungen sorgen!
* Du musst deinen einzigartigen Kundennutzen kommunizieren!

Und schwups: Schon wirst du erfolgreicher Trainer oder Coach.

Dass dem nicht so ist, haben bereits viele tausend Berufseinsteiger in den letzten Jahren schmerzlich erfahren müssen. Nicht selten sind dabei komplette Existenzen vernichtet worden.

Was nur zu oft im typischen Marketing-Blabla unerwähnt bleibt, ist eine entsprechend inhaltlich hochwertige Ausbildung als Trainer oder Coach. Stattdessen werden Veranstaltungen mit bis zu 100 Teilnehmern angeboten, die unter dem Motto "Lernen von Top-Experten", mit viel Personenkult um die Referenten, lediglich umfassendes Know-how zum Thema Selbstvermarktung vermitteln. Die für die erfolgreiche Ausübung des Berufs erforderlichen Kenntnisse treten dabei vollkommen in den Hintergrund. Nachhaltiger Kundennutzen, der auch gleichzeitig nachhaltigen Erfolg des Trainers oder Coaches bedeutet, wird zur wenig beachteten Nebensache. Selbstverständlich ist ein attraktives Selbstmarketing unerlässlich für eine erfolgreiche Tätigkeit. Wenn allerdings das hier produzierte Blendwerk über die erforderlichen fachlichen Kompetenzen gestellt wird, ist die Folge, dass der Markt mit minderkompetenten Berufseinsteigern überschwemmt wird, die lediglich über ein übersteigertes Selbstbild und ein überdimensionales Bedürfnis der Ego-Befriedigung verfügen.

Auftraggeber haben jedoch einen anderen und mit Recht hohen Anspruch an die Leistungen, die sie von einem Trainer für viel Geld einkaufen.

Dazu gehören:

* Eine präzise Bedarfsanalyse für die zu erbringende Leistung
* Sinnvolle didaktische Konzepte zur Wissensvermittlung
* Kreativer Umgang mit Methoden und Techniken
* Die Fähigkeit, Gruppendynamik effizient und positiv beeinflussend zu steuern
* Die richtige Wahl und der sinnvolle Einsatz von Medien
* Wirkungsvolle Maßnahmen für den Praxistransfer
* Die Durchführung des Trainings, das sich an den Bedürfnissen der Teilnehmer ausrichtet.
* Begleitende Maßnahmen zum nachhaltigen Transfer des Erlernten in den Arbeitsalltag.
* und vieles, vieles mehr.

Wer ohne eine qualifizierte Ausbildung in den Beruf startet, wird kläglich scheitern oder bestenfalls kurzfristige Erfolge verbuchen, bis der Auftraggeber die Defizite des Anbieters erkennt.

Mal Hand aufs Herz: Lassen Sie sich Ihr aufwendiges begehbares Ankleidezimmer für viel Geld von einem Laien mit billigem Baumarktwerkzeug bauen oder bevorzugen Sie einen gut ausgebildeten Schreinermeister mit professioneller Werkstatt? Lassen Sie Ihren geliebten 911er von einem ungelernten Hobbyschrauber warten oder lieber von einem hochqualifizierten Mitarbeiter im Porschezentrum Ihres Vertrauens?

Wissen gehört in der heutigen Zeit zu den wertvollsten Gütern überhaupt. Warum also sollten potenzielle Auftraggeber die Vermittlung genau dieses wertvollen Gutes in die Hände von Laienpredigern legen?

Es bedarf schon eines gewissen Maßes an Naivität zu glauben, dass gerade im Beruf des Trainers oder Coaches ein wenig Marketing-Know-how und ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein als Basis für eine erfolgreiche Tätigkeit ausreichend ist.

Wer wirklich ernsthaft in Erwägung zieht, in einem dieser wunderbaren Berufe tätig zu werden, tut gut daran, seine Zukunft auf eine solide Basis in Form einer qualifizierten Ausbildung zu stellen.

Für Personalentwickler und Ausbildungsinteressierte resultiert daraus jetzt und in Zukunft die zwingende Notwendigkeit, den eigenen Weiterbildungsbedarf mit den Inhalten der angebotenen Ausbildungen noch genauer abzugleichen.

Autor: Michael Bandt - Headcoach der Akademie für Trainer & Coaches, Krefeld