print logo

Mentaltraining für mehr Freude, Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen

Die Schlüssel für mehr Freude, Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen sind mentale und emotionale Stärke - bei Erwachsenen ebenso wie bei Kindern.
Antje Heimsoeth | 02.07.2013
Genau wie Erwachsene auch, erleben Kinder und Jugendliche in der Familie, Schule, Sport und Freizeit viel Stress und haben Ängste, innere Blockaden und Leistungs- und Verhaltensprobleme.

Antje Heimsoeth, sehr erfahrener und erfolgreicher Mental- und Lern Coach, hat in „Mein Kind kann´s – Mentaltraining für Schule, Sport und Freizeit“ ihren ganzen Wissensschatz gepackt: Die Schlüssel für mehr Freude, Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen sind mentale und emotionale Stärke, und dafür wird schon im Kindesalter der Grundstein gelegt. Auch Erwachsene können mit mentalem Training erfolgreicher werden und von den Tipps profitieren.

„Mein Kind kann´s“ führt gut verständlich in kindgerechtes mentales Training ein und vermittelt nebenbei aktuelle Erkenntnisse aus Wissenschaft, Psychologie und Neurobiologie. Gegliedert in die Kapitel Gedanken, Zielsetzung & Motivation, Entspannung, Emotionen, Konzentration, Selbstbewusstsein, Ressourcen aktivieren und Visualisieren, gibt der Ratgeber bei Bedarf sofort umsetzbares Wissen an die Hand. Eltern oder z.B. Trainer können sich die Übungen mit den Kindern auch gezielt heraussuchen.

Zum Beispiel, wenn es darum geht, das Selbstvertrauen des Kindes zu stärken und Ressourcen zu aktivieren – Themen, die der Autorin ganz besonders am Herzen liegen. Die aufeinanderfolgenden Kapitel „Selbstbewusstsein“ und „Ressourcen aktivieren“ bieten Erwachsenen und Kindern eine Fülle praktischer, kreativer und spaßiger Übungen, die eigenen Stärken und Fähigkeiten sowie den persönlichen Selbstwert aufzubauen. Dabei spricht Antje Heimsoeth erwachsene wie jugendliche Leser immer wieder direkt an, bietet ihnen mit gezielten Fragen die Möglichkeit zu Reflexion und verdeutlicht unter anderem die Zusammenhänge zwischen Selbstvertrauen, Leistung und Selbstbild.

Nicht nur die Kinder bekommen dabei Übungen angeboten, auch Eltern können der Lektüre gleich Taten folgen lassen, z.B. indem sie sich vornehmen, ihren Kindern „Ich-Botschaften“ statt der oft anklagenden, beurteilenden, abwertenden „Du-Botschaften“ zukommen zu lassen: Vieles, was Erwachsene zu Kindern sagen, kommt unreflektiert als „Du-Botschaft“: „Hast du wieder mal dein Zimmer nicht aufgeräumt / immer noch nicht gelernt / den Hund vor der Tür warten lassen?“ Oft sind diese Botschaften verallgemeinernd („immer wenn du…“, „nie tust du…“). Unbewusst hören Kinder aus „Du“-Botschaften Mitteilungen heraus, die zu negativen Glaubenssätzen werden können, wie: „ich bin faul“ oder „aus mir wird nichts, ich lerne ja nicht gescheit“. Solche destruktiven Botschaften lassen sich umformulieren in „Ich“-Botschaften.“ Die Autorin schildert aus eigener Erfahrung: „Ich-Botschaften erzeugen weniger Verteidigung, Rebellion und Widerstand. Kinder verschließen sich weniger. Ich-Botschaften erleichtern Kindern, sich zu verändern.“

Übungen im Buch sollen Kindern helfen, ein positives Selbstbild zu entwickeln, sich zu mögen, gut zu sich zu sein, Anderen die eigenen Grenzen aufzuzeigen, die eigene Meinung zu sagen. Im gleichnamigen Kapitel 8 geht es dann konkret darum, Ressourcen zu aktivieren. Hier sind Eltern und Kinder bzw. Jugendliche gleichermaßen gefragt. Eine Eltern-Übung motiviert die Mütter und Väter, mindestens 15 Stärken ihres Kindes ohne ein einschränkendes „Er kann ganz gut Skifahren, aber…“ zu notieren und regelmäßig ins Erfolgstagebuch ihres Kindes einzutragen, was ihm in der Woche gut gelungen ist.

Das Ritual des etwas anderen Tagebuch-Schreibens pflegt die Autorin übrigens selbst und erläutert, wie auch Kinder dazu angeregt werden können: Das Kind sucht sich ein schönes Heft oder einen Ordner aus, nimmt einen Stift in die Hand und denkt über die Erfolge der letzten Zeit nach. Es notiert künftig unsortiert möglichst täglich die kleinen und großen Erfolgserlebnisse aus Schule, Sport und Alltag, damit keiner der großen und kleinen Erfolge in Vergessenheit gerät. Es geht nicht nur darum, besondere Leistungen im Sinne von „schneller, weiter, höher“ aufzuschreiben. Nicht nur Einser-Noten sind ein Erfolg, es zählen auch die vermeintlich „kleinen“ Dinge (...) Beispiele für mögliche Einträge: Lächeln eines Menschen, alle Eigenschaften, die ich an mir schätze; Erfolge, positive, aufregende (alltägliche) Erlebnisse und Erfahrungen; alles, worauf ich stolz bin; alles, was ich gut kann; alles, von dem andere sagen, dass ich es gut kann.

Kapitel 8 zeigt dann von stark machenden Indianernamen über „Einkaufen im Ressourcenladen“ bis hin zum eigenen Werbeslogan, wie Kinder aktiv ihre Fähigkeiten erleben können. Im Anschluss erfahren die Leser auch, wie solche Ressourcen „geankert“ werden können, um zur richtigen Zeit abrufbereit zu sein für das Kind. Zum Beispiel mit einer Fantasiereise: Das Kind hat einen Gegenstand in der Hand, z.B. einen Stein, während es in Gedanken mit auf eine Fantasiereise genommen wird. Dort wird es seinem Wunschzustand begegnen. Zum Beispiel kann es an einen (Fantasie- oder realen) Ort geführt werden, wo es sich wohl fühlt und seine Stärken und Fähigkeiten einsetzen kann. Dabei drückt das Kind den Gegenstand in seiner Hand und ankert so das gute Gefühl. Zugang zu seinen Ressourcen erhält es, wenn es den Anker in besonderen Situationen bei sich trägt.

Durch Übungen wie diese besticht der Ratgeber mit seinem starken Praxisbezug und dem Fokus auf unmittelbare Umsetzbarkeit des Lesestoffs. Eine Übungsübersicht am Ende des Buches hilft bei der themenspezifischen Suche.