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Der 3. Juni 2020 ist Global Exhibitions Day

Messe-Industrie macht auf prekäre wirtschaftliche Situation ihrer Dienstleister aufmerksam.
Der 3. Juni 2020 ist Global Exhibitions Day © freepik / redkphotohobby
 

Am ersten Mittwoch im Juni macht alljährlich die Messe-Industrie mit dem Global Exhibitions Day auf sich aufmerksam. Der internationale Verband der Messe-Industrie UFI (Global Association of the Exhibition Industry) weist anlässlich dieses Tages daraufhin, dass Messen und Ausstellungen der Schlüssel zum Wiederaufbau von Volkswirtschaften sind. Sie verbinden unterschiedliche Volkswirtschaften über den direkten Kontakt zwischen Anbietern und Nachfragern und sind der schnellste Weg, Unternehmen wieder am Markt zu positionieren.

Das Wiederanspringen der Messe- und Ausstellungswirtschaft ist jedoch nicht nur für die ausstellende Industrie und deren Kunden wichtig. Überlebenswichtig ist dies für die unmittelbaren Dienstleister von Messen. Die Messe Karlsruhe arbeitet mit einer Vielzahl von Firmen aus Karlsruhe und der Region für die unterschiedlichsten Gewerke und Dienstleistungen von Abfall-Entsorgung bis Standbau eng zusammen. Um wirtschaftlich zu überleben, brauchen diese Firmen – genau wie die Messe selbst – schnellstmöglich Aussagen von der Politik, ab wann und unter welchen Umständen das Messe-Geschäft wieder anlaufen kann. Drei von circa 20 Dienstleistern der Messe Karlsruhe nehmen hier Stellung zur dramatischen Situation ihrer Firmen.

Der Inhaber der Gleich – Messe- und Ausstellungsbau GmbH, Diplom-Ingenieur Gerhard Gleich, äußert sich zu der aktuellen Situation seiner Firma: „Wir sind ein deutschland- und europaweit tätiges Messebauunternehmen und langjähriger Partner der Messe Karlsruhe. Die Veranstaltungsbranche ist unser Lebensunterhalt. Durch die Pandemie und das Verbot von Messen ist unser Umsatz komplett weggebrochen und wir verzeichnen allein bis jetzt einen Verlust von über 750 000 Euro. Nach 34 Jahren im Gewerbe stehen wir bei längerem Anhalten des Verbotes vor der Insolvenz. Die Lage ist ernst. Wir brauchen dringend eine Perspektive, wann das Veranstaltungsgeschäft wiederaufgenommen werden kann.“

Andreas Ludwig, Geschäftsführer der Ludwig Center GmbH mit Sitz in Karlsruhe, dazu: „Seit über 35 Jahren leben wir von der mobilen Stromversorgung für Messen und Großveranstaltungen und beschäftigen 40 Mitarbeiter. Allein die Veranstaltungen der Messe Karlsruhe sorgen bei uns für eine wichtige Auslastung im normalen Geschäftsbetrieb. Wir brauchen dringend eine wirtschaftliche Perspektive für die Zeit nach dem 31. August. Ansonsten werden wir unseren Betrieb voraussichtlich nicht aufrechterhalten können.“ Untätig ist die Firma Ludwig Center jedoch nicht: In Halle 1 der Messe Karlsruhe wird aktuell der Leerstand genutzt, um dort sämtliche Stromverteiler zu warten und instand zu halten. „Die Vorbereitungen für den Re-Start laufen. Wir machen uns bereit“, so Ludwig weiter.

Andrea Schührer von der Firma AVDATA, Konzeption und Vertrieb von Präsentations- und Datensystemen GmbH, führt aus: „Als Dienstleister, der in der Eventbranche mit dem Fokus auf das Messe- und Kongressgeschäft tätig ist, leben wir von Zusammenkünften unterschiedlichster Branchen an den unterschiedlichen Standorten. In der Hauptsaison von Februar bis Juli erwirtschaften wir normalerweise 70 Prozent unseres Jahresumsatzes. Die meisten unsere Mitarbeiter befinden sich zu einhundert Prozent in Kurzarbeit und auch der Ausbildungsbetrieb steht still. Wir brauchen Klarheit über die Regelungen und Vorschriften, unter welchen Bedingungen Messen- und Kongresse wieder stattfinden können.“