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Wenn die Karriere ruft: 59 Prozent der deutschen Arbeitnehmer nehmen einen Umzug in Kauf

Der Großteil der Befragten macht seine Entscheidung von der Attraktivität des Angebots abhängig.
Nils Horstmann | 20.07.2011
Deutsche Arbeitnehmer sind flexibler als ihr Ruf uns glauben macht. Laut einer Umfrage unter über 1.000 JobScout24 Nutzern würden insgesamt 59 Prozent der Befragten für die Karriere den Wohnort wechseln. Die Voraussetzungen, die für diesen Wechsel gegeben sein sollten, sind dabei durchaus unterschiedlich: Für 42 Prozent ist die Qualität des Jobangebotes ausschlaggebend. 9 Prozent würden umziehen, wenn sie die neue Stadt reizvoll finden. Weitere 8 Prozent beziehen ihre Familie mit ein und machen die Entscheidung von deren Zustimmung abhängig. Dem gegenüber steht mit einem Anteil von 30 Prozent eine große Gruppe von Arbeitnehmern, die sich an ihrem aktuellen Wohnort so wohl fühlen, dass ein berufsbedingter Umzug für sie derzeit nicht in Frage kommt. 11 Prozent der Umfrageteilnehmer schließlich würden lieber pendeln als umziehen.

Heimatverbundenheit und Karriere schließen sich nicht zwangsläufig gegenseitig aus. Doch gerade in strukturschwachen Regionen heißt es nicht nur für ambitionierte Arbeitnehmer häufig: Kisten packen - oder pendeln. Laut einer Erhebung des Business-Center-Betreibers Regus benötigt der deutsche Arbeitnehmer im Schnitt 21,2 Minuten für den einfachen Weg zur Arbeit. Zumutbar sind gemäß der Bundesagentur für Arbeit 2,5 Stunden Fahrtzeit täglich. In der Praxis scheiden sich an dieser Frage allerdings die Geister: Die einen pendeln lieber als ihre gewohnte Umgebung inklusive Familie, Freunden und eventuelles Wohneigentum zurück zu lassen. Der Großteil jedoch möchte so wenig Freizeit wie möglich für die tägliche Anreise zum Arbeitsplatz opfern - und nimmt lieber einen Umzug in Kauf.