print logo

Politische Kommunikation von Matthias Machnig (Buch: Kommunikation und Krise)

Frank-Michael Preuss | 15.12.2010
Berlin wählt 2011 einen neuen Bürgermeister. Zwei prominente Politiker stellen sich zur Wahl: der amtierende Bürgermeister Klaus Wowereit und die ehemalige Umweltministerin und jetzige Bundestagsfraktionsvorsitzende der Grünen Renate Künast. Künast war lange die Geheim-Favoritin auf den Posten, doch Klaus Wowereit hat die Berliner in den jüngsten Umfragen der Berliner Morgenpost wieder hinter sich gebracht. Nicht zuletzt dank einer perfekten Kommunikationsstrategie des SPD-Kandidaten.

Politische Kommunikation folgt gänzlich anderen Regeln und Gesetzmäßigkeiten als werbliche Kommunikation. Matthias Machnig (Buch: Kommunikation und Krise), amtierender Wirtschaftsminister von Thüringen, hat dieses Phänomen in seinem Artikel „Politische Kommunikation – Möglichkeit und Grenzen“ erkannt. Matthias Machnig, Buch Autor und ehemaliger Kommunikationsberater, macht erfolgreiche politische Kommunikation von einer klaren Strategie der jeweiligen Parteien abhängig. Eine Partei wird demnach keine große Wählerschaft hinter sich bringen, wenn die Partei keinen Botschafter hat, der glaubwürdig die Botschaften und Alleinstellungsmerkmale seiner Partei vertritt und dennoch eine möglichst große Wählerschaft anspricht. Die Aktualität der Thesen von Matthias Machnig zeigt die anstehende Wahl des Bürgermeisters in Berlin. Klaus Wowereit gilt als einer der kommunikativ besten Politiker Deutschlands und dient dabei nahezu als Personalisierung der Thesen von Matthias Machnig. Bis zur offiziellen Kandidatur von Renate Künast in Berlin war der amtierende Bürgermeister mit der Grünen-Kandidatin gleichauf. Während Renate Künast mit einem flächendeckendem Tempo 30 und der Verbeamtung von Lehrern die Bürger zuletzt jedoch mehr verwirrte als überzeugte, konnte Klaus Wowereit durch die geschickte Wahl von stadtpolitischen Themen und öffentlicher Präsenz die High Society von Berlin ebenso ansprechen wie die bürgerliche Wählerschaft. Dass zurzeit niemand an der Wiederwahl von Klaus Wowereit in Berlin zweifelt liegt also daran, dass er sich, wie von Matthias Machnig gefordert, an eine klare Strategie hält.

Matthias Machnig gelingt es mit seinem Artikel über politische Kommunikation einen Wegweiser für erfolgreiche Partei- und Personenkommunikation zu schaffen. Das Beispiel Klaus Wowereit ist nahezu prototypisch für die Thesen von Matthias Machnig (Buch: Kommunikation und Krise) und zeigt, wie eine gute Strategie in Sachen politischer Kommunikation auszusehen hat.
Frank-Michael Preuss
Über den Autor: Frank-Michael Preuss