print logo

Nachhaltigkeit, Vertrauen der Stakeholder und Innovation begünstigen Wettbewerbsfähigkeit

Studie des WEF und Accenture: Stakeholder-zentrierte Führung begünstigt finanzielle Performance von Unternehmen.
Accenture GmbH | 23.01.2020
© Pixabay / OpenClipart-Vectors
 

In Zusammenarbeit mit der Unternehmensberatung Accenture hat das Weltwirtschaftsforum (WEF) die Studie „Seeking New Leadership“ veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen einen direkten Zusammenhang zwischen verantwortungsvoller Führung und höherer finanzieller Leistungsfähigkeit. Im Rahmen der Studie wurden mehr als 20.000 Personen befragt – darunter Mitglieder der Young Global Leaders und Global Shapers Communities ("Aufstrebende Führungskräfte") des WEF, CEOs und andere Führungskräfte aus der Wirtschaft sowie Mitarbeiter, Verbraucher und weitere Stakeholdergruppen.

Die Studie verdeutlicht, dass Unternehmen sich mit dringenden ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Fragen befassen müssen, um zukünftig wettbewerbsfähig zu sein. Demnach sind sechs von zehn (61%) der befragten aufstrebenden Führungskräfte der Meinung, dass Geschäftsmodelle nur verfolgt werden sollten, wenn sie sowohl einen gesellschaftlichen Mehrwert als auch Wachstum bringen. Die überwiegende Mehrheit der Führungskräfte (79%) und Interessenvertreter (73%) gab zudem an, dass das positive Potenzial neuer Technologien ein Überdenken der Rolle von Unternehmen in der Gesellschaft erfordere.

„Die Klimakrise, wachsende Ungleichheit und eine unsichere Wirtschaftslage bedrohen unser Wohlergehen wie nie zuvor“, warnt Adrian Monck, Geschäftsführer des Weltwirtschaftsforums. „Wir brauchen einen Stakeholder-Ansatz, der Unternehmergeist mit Sinn und Zweck verbindet und die Zusammenarbeit zwischen Unternehmern mit dem Ziel fördert, den Zustand der Welt zu verbessern. Die gute Nachricht ist, dass die nächsten Generationen das breite Spektrum an Führungsqualitäten entwickeln wollen, die es hierfür braucht.“

Kernelemente einer verantwortungsvollen Führung

Um die Herausforderungen des kommenden Jahrzehnts bewältigen zu können, müssen Führungskräfte eine ganze Reihe von Qualitäten mitbringen. Accenture hat zusammen mit dem WEF folgende fünf Kernelemente für eine verantwortungsvolle Führung identifiziert: 
 

Stakeholder Inklusion: Indem man Stakeholder in Entscheidungsprozesse einbezieht und ein integratives Umfeld fördert, schafft man Vertrauen und ein Gefühl der Zugehörigkeit.
Emotion & Intuition: In einem offenen und empathischen Umfeld setzt man Engagement und Kreativität frei.
Mission & Zielsetzung: Mit einer gemeinsamen und nachhaltigen Vision lassen sich Ziele effektiver und schneller umsetzen.
Technologie & Innovation: Durch den verantwortungsbewussten Umgang mit Innovationen und Technologien werden neue organisatorische und gesellschaftliche Werte geschaffen.
Intellekt & Kenntnis: Kontinuierliches Lernen und ein regemäßiger Wissensaustausch helfen den Weg zum Erfolg zu finden.
Laut der Studie sind viele Führungskräfte aktuell nicht im Einklang mit den Interessen ihrer Stakeholder, die sich Führungskräfte mit Qualitäten aus den Bereichen Emotion & Intuition und Mission & Zielsetzung wünschen. Die Ergebnisse einer im Rahmen der Studie durchgeführten Online-Fokusgruppe von mehr als 500 Personen der Generation Y und Z (seit 1980 geborene Personen) verdeutlichen, dass jüngere Menschen glauben, dass Entscheidungen von Führungskräften im kommenden Jahrzehnt einen ausgewogenen Ansatz erfordern, der die fünf Qualitäten verantwortungsvoller Führung umfasst.  

Nachhaltigkeit, Vertrauen und Innovation fördern höhere finanzielle Leistungsfähigkeit

  Die Studienergebnisse zeigen, dass sich Gewinn und verantwortungsvolle Führung nicht gegenseitig ausschließen müssen. Vielmehr kristallisiert sich ein Zusammenhang zwischen verantwortungsvoller Führung und stärkerer finanzieller Leistungsfähigkeit heraus. Unternehmen, die ein hohes Maß an Innovation und Stakeholder-Vertrauen erreichen, übertreffen ihre Wettbewerber finanziell mit durchschnittlich 3,1 Prozent höheren Betriebsergebnissen sowie besseren Renditen für die Aktionäre. Darüber hinaus weisen innovative Unternehmen, die mit ihren Stakeholdern ein Vertrauensverhältnis pflegen und finanzielle Leistungsfähigkeit zeigen, die fünf Elemente verantwortungsvoller Führung ausgeprägter auf als ihre Konkurrenten.

Der Studie zufolge deuten die Ergebnisse darauf hin, dass nur Stakeholder-zentrierte Geschäftsmodelle die gesamte Innovationskraft freisetzen können, um die Unternehmensleistung zu steigern und den gesellschaftlichen Fortschritt voranzutreiben.

„Organisationen haben nicht nur die Möglichkeit, sondern auch die Pflicht, ihr Wachstum mit einem positiven sozialen und ökologischen Mehrwert zu verbinden. Das beginnt damit, die Bedeutung von verantwortungsvoller Führung neu zu definieren“, sagt Ellyn Shook, Chief Leadership und Human Resources Officer von Accenture. „Eine neue Generation geht auch neue Wege. Im Mittelpunkt steht für sie Mehrwert zu generieren und gleichzeitig Werte zu pflegen, dabei sind Sendungsbewusstsein, die Einbeziehung von Stakeholdern und Mitgefühl tief verankert. Wir freuen uns, in Zusammenarbeit mit den Young Global Leaders und Global Shapers die Eigenschaften der zukünftigen Führungskräfte gemeinsam zu definieren und zu fördern.“
Die Studie stellt die erste Stufe einer mehrjährigen Initiative zwischen Accenture und den Young Global Leaders und Global Shapers des Weltwirtschaftsforums dar. Sie soll einen neuen Rahmen für verantwortungsvolle Führung bieten und Organisationen dabei unterstützen, ein Umfeld zu schaffen, in dem verantwortungsvolle Führung gedeihen kann.

Weitere Informationen zu der „Seeking New Leadership“-Studie finden Sie unter: www.accenture.com/responsible-leadership.

Über die Studie
Die Studie umfasste mehrere Forschungsansätze, die im Jahr 2019 durchgeführt wurden: Dazu zählen die Accenture Responsible Business Umfrage unter 2.298 Führungskräften und 2.971 Stakeholdern in 11 Ländern; die Accenture Whole Brain Leadership Umfrage unter 11.400 Konsumenten und Mitarbeitern sowie 200 C-Suite-Führungskräften in sechs Ländern; die jährliche Umfrage der Young Global Leaders und Global Shapers des Weltwirtschaftsforums mit 1.830 Befragten; und die ökonomische Modellierung von Daten zu börsennotierten Unternehmen.