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Frauen surfen mit Smartphone, Männer bevorzugen Laptops

Umfrage zum Gender Hardware Gap zeigt: Männer gehen häufiger klassisch online als Frauen
Verivox | 23.06.2023
Frauen surfen mit Smartphone, Männer bevorzugen Laptops © freepik
 

Mehr als die Hälfte der Deutschen nutzt das Internet überwiegend übers Smartphone – darunter sind erheblich mehr Frauen als Männer. Auch das Einkommen spielt eine Rolle: Geringverdiener gehen deutlich häufiger mit dem Handy online, Menschen mit höheren Einkommen verwenden öfter Laptops. Das zeigt eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Vergleichsportals Verivox.

Männer gehen häufiger klassisch online als Frauen

In der Verivox-Umfrage wurde sowohl die Häufigkeit der Internetnutzung erhoben als auch die bevorzugte Zugangsart. Demnach sind Smartphone oder Tablet für 55 Prozent der Deutschen der liebste Weg ins Netz. Die klassische Internetnutzung über einen Laptop oder Desktop-PC ist nur noch für 43 Prozent die erste Wahl. Frauen gehen deutlich öfter via Smartphone oder Tablet online als Männer (66 zu 48 Prozent). Bei Männern hingegen ist die Zahl der Desktop-Nutzer dreimal so hoch wie bei Frauen (21 zu 7 Prozent). Jüngere Menschen bis 30 Jahre sind doppelt so häufig mit dem Handy im Netz wie ältere ab 50 Jahren (66 zu 33 Prozent).

"Die intensive Smartphone-Netznutzung von Frauen ist aus unserer Sicht ein deutlicher Beleg für einen Gender Hardware Gap", sagt Verena Blöcher, Redaktionsleiterin Telekommunikation bei Verivox. "Demnach liegen Männer nicht nur bei Intensität und Länge von Online-Sessions vorne, wie viele Studien zeigen. Sie gehen auch deutlich häufiger mit Laptops oder Desktop-Rechnern online als Frauen – was auf eine umfangreichere technische Ausstattung und einen größeren Nutzungsumfang auf Seiten der Männer hinweist."

Hohes Einkommen stärkt Tendenz zum klassischen Netzzugang

Doch nicht nur Alter oder Geschlecht nehmen Einfluss auf den bevorzugten Weg ins Netz, sondern auch Einkommen und Arbeitsort. Wer überwiegend im Homeoffice arbeitet, geht merklich seltener mit dem Handy online als jene, deren Arbeitsplatz außerhalb der eigenen vier Wände liegt (42 zu 58 Prozent). Menschen mit höheren Einkommen (über 3.000 Euro) nutzen vergleichsweise häufig Laptops für den Internetzugang – anders als Geringverdiener unter 2.000 Euro (35 zu 21 Prozent).

"Die Laptop-Nutzung steigt mit dem monatlichen Verdienst und ist dort besonders hoch, wo Menschen in einer eigenen Immobilie wohnen", sagt Verena Blöcher. "Die soziodemografischen Daten bedingen sich oft gegenseitig: Gutverdiener sind tendenziell älter und häufiger männlich; in beiden Segmenten gibt es eine hohe Nutzungsquote klassischer Hardware. Ein Smartphone ist unverzichtbar, unabhängig von Einkommen oder Beruf – ein Laptop oder PC nicht."

Deutlich mehr Online-Gaming und -Shopping im Homeoffice

Befragt nach verschiedenen Online-Anwendungen wie der Nutzung sozialer Medien, Streaming, Shopping oder Gaming zeigt sich, dass die Beschäftigten im Homeoffice vielfach aktiver sind als Menschen mit externen Arbeitsplätzen: 35 Prozent shoppen täglich am heimischen Rechner, 31 Prozent betreiben Gaming. Zum Vergleich: Wer nicht zu Hause arbeitet, gibt lediglich zu 14 bzw. 19 Prozent an, jeden Tag im Netz einzukaufen oder zu spielen. Die Nutzung sozialer Medien sowie von Videos oder Nachrichtenseiten ist bei allen Befragten ähnlich hoch, unabhängig vom Arbeitsort. Die Daten geben keinen Hinweis darauf, ob diese Tätigkeiten innerhalb der Arbeitszeit ausgeführt werden oder außerhalb.

Relevante Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt es vor allem bei der Nutzung von News-Seiten (bei Männern um 10 Prozent höher) und von sozialen Medien (8 Prozent mehr Frauen). Video-Calls im Homeoffice werden etwas häufiger von Männern durchgeführt (4 Prozent), beim Online-Gaming liegen die Männer um drei Prozentpunkte vorn. Bei Betrachtung der Altersgruppen zeigt sich: Jüngere Menschen bis 30 Jahre sind aktiver bei Shopping, Streaming und dem Abruf von Videos; ältere Menschen ab 50 Jahren nutzen Nachrichtenseiten intensiver und schreiben häufiger E-Mails.

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