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Plattformen schludern bei Anzeigen-Transparenz

Big Techs Ad-Transparenztools mangelhaft. EU-Regelungen erfordern öffentliche Anzeigenbibliotheken, doch viele Plattformen versagen.
17.04.24 | Interessanter Artikel bei TechCrunch

- Ad-Transparenztools von Tech-Riesen sind laut Mozilla-Bericht mangelhaft
- Die EU-Regelungen zwingen Plattformen zur Veröffentlichung öffentlicher Anzeigenbibliotheken
- Trotz Vorschriften bieten die meisten Plattformen unzureichende Transparenz

Die Transparenz der Werbeanzeigen von Big Tech-Unternehmen bleibt trotz der Bemühungen um mehr Offenlegung weiterhin mangelhaft, wie ein Bericht von Mozilla zeigt. Die EU-Regelungen verlangen von großen Plattformen wie Apple, Google, Meta und TikTok die Einrichtung öffentlicher Anzeigenbibliotheken. Doch diese Unternehmen erfüllen diese Anforderungen nur unzureichend.

Ein zentrales Ergebnis des Berichts ist die festgestellte Unzulänglichkeit der Ad-Transparenztools, die von den meisten großen Plattformen angeboten werden. Trotz der EU-Vorschriften bieten viele Unternehmen nur unvollständige Daten und Funktionalitäten an. Dies behindert die Fähigkeit von Forschern, die Auswirkungen von Big Tech auf die Gesellschaft zu verstehen und zu analysieren.

Der Bericht zeigt auch erhebliche Unterschiede zwischen den Transparenzmaßnahmen der verschiedenen Plattformen auf. Während einige wie Meta (ehemals Facebook) etwas ausgereiftere Tools bieten, bleiben andere wie AliExpress und X weit hinter den Erwartungen zurück.

Die unzureichenden Daten und Tools stellen eine erhebliche Hürde für unabhängige Forscher dar. Ohne adäquate Transparenz können Forscher nicht angemessen untersuchen, wie Werbeanzeigenplattformen das Verhalten von Nutzern beeinflussen und welche Auswirkungen dies auf die Gesellschaft hat. Dies wirft Fragen zur Rechenschaftspflicht und demokratischen Kontrolle auf, insbesondere in Bezug auf Wahlkampfzeiten und politische Werbung.

Um die Transparenz zu verbessern, schlägt der Bericht eine Reihe von Maßnahmen vor. Dazu gehören die Schaffung öffentlicher Anzeigenbibliotheken ohne Login-Zwang, erweiterte Suchfunktionen und standardisierte APIs für den Forschungszugang. Diese Maßnahmen sollen die Forschung erleichtern und die Rechenschaftspflicht der Plattformen stärken.

Trotz der aktuellen Herausforderungen sehen die Autoren des Berichts auch einen gewissen Fortschritt, da viele Plattformen nun zumindest Anzeigenbibliotheken bereitstellen. Jedoch bleibt viel zu tun, um die Transparenz der Werbeanzeigen von Big Tech-Unternehmen zu verbessern und sicherzustellen, dass unabhängige Forscher die notwendigen Daten und Tools erhalten, um ihre Arbeit effektiv durchzuführen. Dies erfordert sowohl ein verstärktes Engagement der Plattformen als auch eine konsequente Durchsetzung der bestehenden Vorschriften durch die Regulierungsbehörden.